#1

Doping bei Olympia

in Dies und Das 13.08.2012 16:08
von Aganto • 2.074 Beiträge

Die Weissrussin Nadeschda Ostaptschuk, welche vor kurzem bei Olympia die Goldmedaille im Kugelstoßen überlegen errang wurde des Dopings überführt und heute wurde ihr auch die Medaille aberkannt.
Überführt wurde sie einem anabolen Steroid, was (Ich bin da jetzt kein Experte) ja eher zu der allgemein bekannten Gruppe leistungssteigernder Mittel gehört und damit vermute ich mal leicht nachzuweisen ist.
Sie ist dabei nicht der einzige Dopingfall, aber vermutlich der nachhaltig populärste der Olympiade (Ausser vielleicht sie überführen nachträglich Usain Bolt).
Mich würde nun interessieren wie andere zum Doping stehen.
Man muss wohl damit rechnen, dass die bekannten Fälle nicht die einzigen sind.
Ob man da einfach immer so weiter machen sollte wie bisher, naja ich weiss nicht.


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
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#2

RE: Doping bei Olympia

in Dies und Das 14.08.2012 03:36
von Kanthart (gelöscht)
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Bei Olympia wird doch zur Eröffnungsfeier auf die olympische Fahne geschworen, für Fairness, Respekt und gegen Doping. Besonders bedauerlich ist es doch dann wenn Sportler diesen Schwur leisten, die gedopt und sich dessen bewusst sind.

Wenn eine Medaille wegen Dopings aberkannt wird kann dies nicht den Moment und die Gefühle wider geben, die der rechtmäßige Gewinner gehabt hätte. Sicher kann es sich im Nachhinein auch über seine Medaille freuen doch ist es sicher nicht das gleiche. Das ist der eigentliche Betrug.

Doping muss entweder völlig verboten sein oder völlig freigegeben werden und wer sich dann kaputtspritzen möchte bitte sehr. Ich persönlich bevorzuge ein echtes ungedoptes messen der Sportler selbst und nicht wer den skrupelloseren Arzt oder das heftigere Medikament hat.

Ein anderer negativer Aspekt bei Olympia neben dem Doping ist die mangelnde Form. Damit meine ich z.B. das ständige und übermäßige freuen und feiern nach jedem einzelnen Punkt beim Fechten und die vergammelte Fechthaltung. Eine ähnlich schlampige Form ist z.B. beim Taekwondo zu sehen, wo eine Kampfkunst zu billigem Getrete verkommt. Insgesamt lässt bei den Wettbewerben doch das was die menschliche Würde und den Respekt ausmacht doch sehr zu wünschen übrig. Olympia ist eine ziemliche Medien und Materialschlacht geworden und hinkt gewaltig hinter den eigenen Ansprüchen her.

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#3

RE: Doping bei Olympia

in Dies und Das 14.08.2012 08:19
von Aganto • 2.074 Beiträge

Da muss ich dir Recht geben.
Als besonderen Betrug am olympischen Gedanken empfinde ich die Tatsache, dass beim olympischen Boxen nur Amateure eines (Die Zahl, nicht der Artikel) Verbandes antreten dürfen.
Gern würde ich hören, was Platon dazu zu sagen hätte, dass das Pankration, in dem er selbst Doppelsieger war, als viel zu brutal betrachtet wird um es olympisch zu machen und die olympischen Spiele stattdessen zum Schauplatz für Amateure reglementiert werden.
Von dem Kampfsport den man dort stattdessen zu sehen bekommt rede ich gar nicht.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es in Japan ein paar Wellen geschlagen hat, als der Aserbaidschaner, obwohl er in der dritten Runde 6 mal vom Japaner niedergeschlagen wurde, zum Sieger erklärt wurde.

Die mangelnde Beherrschung der Athleten ist da sicher auch wieder so eine Sache.
Es gab schon ein paar Stellen, die ich nur nebenbei bemerkt hatte wo ich dann dachte, die hätten die Partie gewonnen, aber nein, sie haben nur einen von 70 Punkten gemacht.

Mit dem Doping ist mir noch keine echte Lösung eingefallen.
Vermutlich gibt es Substanzen die man gar nicht nachweisen kann.
Mit mehr Kontrollen macht man das System da nicht zwangsweise sicherer.
Und jeden Sportler 5 mal am Tag in einen Becher pinkeln zu lassen deucht mir auch nich so der Hammer.


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
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#4

RE: Doping bei Olympia

in Dies und Das 25.03.2013 15:19
von Jondalar (gelöscht)
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Aus Sicht der Medizin ist Doping ein schwieriges Thema.

Einerseits sind Mittel verboten, die sich in nahezu jedem "normalen" Essen befinden, andererseits gibt es auch so ungemein mannigfaltige Mittel, dass es wirklich nicht leicht ist, überhaupt einmal eine Grenze zu finden. Das geht ja bis zum Eigenblutdoping, was an sich ja nichts mit Medikamenten oder Zusatzstoffen zu tun hat. Den gleichen Effekt könnte man durch Höhentraining simulieren.

Ich sehe das Hauptproblem hier an anderer Stelle. Abgesehen davon, dass angeblich schon in der Antike gedopt wurde, ist es nicht mehr nur eine Frage der Ehre oder der Moral, sondern zunehmend auch eine wirtschaftliche Erwägung. Ohne Siege keine Gelder, Werbeeinnahmen, Verträge usw, und ohne Doping kann man nur noch schwer bestehen weil die Dunkelziffer der gedopten Sportler wohl so bei gefühlt 90+ % liegen dürfte.

Olymipa selbst hingegen empfinde ich inzwischen auch nur noch als Hohn, vor allem wenn es dann auch noch bojkottiert wird wenn politische Spannungen akut sind.

Sämtliche Grundlagen und Regeln der Antike werden mit Füßen getreten und ins Groteske verzerrt, ich selber schaue es mir fast gar nicht mehr an.

Liebe Grüße

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#5

RE: Doping bei Olympia

in Dies und Das 25.03.2013 15:35
von Aganto • 2.074 Beiträge

Wenn ich mich recht erinnere wurde für 2020 ja sogar das Ringen aus dem Programm geschmissen.
Damit ist nicht weniger als der letzte olympische Urgedanke gestorben.
Bisweilen komme ich mir da vor wie ein alter Mann der sich darüber empört, wie die Jugend die Tradition verwurstet.

Sowas kann man auch nicht wirklich sinnvoll erklären.


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