#1

Verschwörungstheorien

in Dies und Das 22.02.2015 15:57
von Aganto • 2.074 Beiträge

Ich möchte mich an dieser Stelle mit allerlei, ich nenne sie mal so, „alternativen Standpunkten“ beschäftigen, die meist im Gegensatz zur gängigen Auffassung bestehen und deshalb gern unter „Verschwörungstheorien“ zusammengefasst werden.
Zuerst muss an diesem Punkt auf die Begrifflichkeit eingegangen werden. „Verschwörungstheorie“ ist bisweilen zum Schimpfbegriff geworden und soll oft per se Unglaubwürdigkeit implizieren. Das ist natürlich zu flach. Denn genauso wie es allerhand komische Käuze gibt, die sich als Verschwörungstheoretiker wichtig machen wollen gibt es natürlich auch jene die sich mit realen Verschwörungen beschäftigen und beide Typen sind nicht zwangsweise einfach voneinander zu unterscheiden. An dieser Stelle möchte ich für die Differenzierung sensibilisieren, zu selbiger anleiten und zu bestimmten Themen direkt eine Analyse durchführen.
Grundsätzlich ist erst einmal festzuhalten, dass es ganz bestimmt Verschwörungen in unserer Welt gibt. Schon als Kind wurden die meisten von uns Opfer der Weihnachtsmannverschwörung, auch wenn an diesem Punkt vielleicht schon klar sein könnte, dass eine Verschwörung nicht immer so spektakulär sein muss wie man sich das vorstellt.
Jedes Jahr hören wir überall von neuen Verschwörungen und immer wieder stellen sich welche als wahr heraus. Der Unterschied den das mediale Vokabular macht ist in aller Regel nur der, dass eine (vermeintlich) glaubwürdige Verschwörungstheorie als „Skandal“ oder „Affäre“ bezeichnet wird, während man (vermeintlich) unglaubwürdige Verschwörungstheorien mit eben diesem Begriff beiseite zu schieben versucht.
Einem Jedi sollte an diesem Punkt schon von selbst klar sein, dass es für ihn nicht in Frage kommt jene Einteilung stumpf zu übernehmen, die andere vorgenommen haben. Nachfolgend werde ich mich mit einzelnen „alternativen Standpunkten“ befassen und mich mit ihren Argumenten beschäftigen. Gern nehme ich auch Anfragen zu gewünschten Themen an, sei es nun ein "alternativer Standpunkt", den ich beleuchten soll oder ein konkretes Argument. Ich bin da für alles offen.


Die falsche Mondlandung
Fangen wir zum Einstieg mit etwas einfachem an. Dieser Standpunkt besagt im Kern erstmal nur, dass die Amerikaner am 21.7.1969 nicht auf dem Mond waren, alles diesbezügliche Material also gefälscht wurde. Die meisten Vertreter gehen so weit zu sagen, dass auch nachfolgend keine bemannten Mondlandungen stattfanden und behaupten manchmal überdies, dass eine Mondlandung technisch grundsätzlich nicht möglich wäre. Gehen wir analytisch an die Sache ran. Was sind die Argumente mit denen die Vertreter ihre These stützen? Sie führen dabei im wesentlichen Argumente an, die auf naturwissenschaftlicher Basis die Unmöglichkeit des Unterfangens darzustellen versuchen. Diesbezüglich setzen wir uns einfach mal mit einigen auseinander.

Naturwissenschaftliche Argumente

Der sternenlose Himmel
Die Vertreter der falschen Mondlandung behaupten auf den Bildern der Mondlandung hätten Sterne zu sehen sein müssen, folglich sei ein Fehlen dieser Sterne ein Argument dafür, dass die Mondlandung nicht echt sei, sondern in irgendeinem Studio aufgenommen worden sei. Ein besonders plumpes Argument, wie jeder von uns kinderleicht überprüfen kann. Man kann ja einfach mal bei Nacht ein Bild vom Nachthimmel machen, im Idealfall auch noch mit einer beleuchteten Fläche im Vordergrund. Für jeden der etwas von Fotografie versteht ist es wenig überraschend, dass man auf den Bildern natürlich keine Sterne erkennen kann. Sterne sind schlichtweg sehr lichtschwach. Eine Kamera die nur wenige Augenblicke belichtet hat in dieser kurzen Zeit schlicht nicht genug Licht von ihnen eingefangen damit man sie auf dem Bild schlussendlich sehen könnte. Damit man sie doch sieht kann man nur eine lange Belichtungszeit wählen, was aber wiederum darin resultiert, dass ein helles Objekt im Vordergrund bis zur Unkenntlichkeit überbelichtet wird.

Falsche Schatten
Dieser bei Vertretern beliebte Ansatz stützt sich auf die Bilder von der Mondlandung. Meist werden Bilder dafür herangezogen auf denen Schatten nicht parallel zueinander verlaufen, was nach Meinung der Vertreter heißt, dass eine zweite künstliche Lichtquelle im Filmstudio dafür verantwortlich sein muss. Dieser Ansatz hat zwei wesentliche physikalisch offensichtliche Schwachstellen.

1. Mehrere Lichtquellen werfen mehrere Schatten. Wenn tatsächlich zwei Lichtquellen bei den Aufnahmen beteiligt gewesen wären, dann könnte man auf den Bildern auch von jedem Objekt 2 Schatten erkennen.

2. Entgegen der Darstellung der Vertreter verlaufen Schatten keineswegs immer parallel nicht einmal dann, wenn die beiden Objekte die die Schatten werfen absolut identlisch sind und parallel zueinander positioniert werden, tatsächlich handelt es sich dabei eher um einen Sonderfall. Sobald der Untergrund auf den der Schatten fällt nicht ganz eben und gleichmäßig ist kann der Fall eines Schattens stark variieren.

Dazu kommt der Umstand, dass ein Foto ohnehin nicht dazu geeignet ist parallele Linien gut darzustellen. Ich hoffe doch bei nebenstehendem Bild wird niemand behaupten, dass die Straße in Wirklichkeit spitz zuläuft.

Van-Allen-Gürtel
Hierbei handelt es sich vereinfacht gesagt um einen Strahlungsgürtel der vom Erdmagnetfeld und dem Sonnenwind verursacht wird und der bei der Raumfahrt in Erdnähe eine Rolle spielt. Vertreter der falschen Mondlandung weisen des öfteren darauf hin, dass dieser Strahlungsgürtel die Astronauten getötet hätte, wenn sie tatsächlich zum Mond geflogen wären. Hier brauchen wir uns lediglich die Zahlen ansehen, die die Wissenschaft über besagten Gürtel liefert. Die Einheit mit der medizinisch abgeschätzt wird wie gefährlich eine Strahlungsdosis für einen Menschen ist stellt das Sievert (Sv) dar. Was bei unterschiedlichen Strahlendosen mit dem Menschen passiert ist im Internet leicht zu finden (http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit). Kurz gesagt mit 0,2 - 0,5 Sv wird eine Strahlungsdosis angegeben bei der noch keinerlei Symptome feststellbar sind und nur ein Labortest überhaupt feststellen kann, dass man einer entsprechenden Strahlung ausgesetzt war. Als Normwert für besagten Strahlungsgürtel gilt eine Belastung von 0,0007Sv-0,0015Sv pro Tag. Für Apollo 11 wird eine Strahlenbelastung von insgesamt 0,006Sv angegeben, was dem Normwert entspricht. Als theoretisches Maß an Strahlung die ein Astronaut frei im erdnahen Weltraum abbekommen könnte, wenn in das Zeitfenster hohe Sonnenaktivität mit entsprechenden Sonneneruptionen fallen gibt die Fachliteratur 0,5Sv pro Stunde an. Was können wir daraus für ein Fazit ziehen? Der Van-Allen-Gürtel ist mit den Spitzenstrahlungswerten die dort eventuell auftreten können beileibe nichts, was man vernachlässigen sollte, es kann aber kaum die Rede davon sein, dass er die menschliche Erkundung des erdnahen Weltraum unmöglich machen würde. Die Risiken für einen Menschen sich dort aufzuhalten sind aus strahlungstechnischer Sicht in aller Regel überschaubar. Nur am Rande, mithilfe des Marsrovers Couriosity wurde ermittelt, dass für einen Hin- und Rückflug zum Mars mit einer Strahlungsbelastung von 0,7Sv zu rechnen wäre.

Technische Argumente

Die Kamera
Von Vertretern der falschen Mondlandung wird oft behauptet die Kameras hätten bei den extremen Temperaturen auf dem Mond nicht funktionieren dürfen, da auf dem Mond bei Tag 130° Celsius oder mehr herrschen und die Kamera nicht entsprechend isoliert war. Zu allererst muss man an der Stelle verstehen was das überhaupt für eine Temperaturangabe ist. Die Lufttemperatur ist es nicht, denn bekanntlich gibt es auf dem Mond keine Luft, es ist also die Temperatur der Mondoberfläche selbst. Diese Temperatur spielt für eine Kamera, sofern sie nicht gerade auf der Mondoberfläche liegt, überhaupt keine Rolle. Die Kamera befindet sich im Vakuum, das den Mond umgibt und das hat im Sinne unseres alltäglichen Verständnisses überhaupt keine Temperatur, es kann weder wärmen noch kühlen. Die einzigen Wechselwirkungen die dort eine Rolle spielen, sind die Sonne die jeden Körper auf den ihr Licht trifft erwärmt und die Infrarotstrahlung die jeder Körper abgibt, wodurch er wieder Wärmeenergie verliert und diese Wechselwirkungen zu beeinflussen ist relativ leicht. Man muss der Kamera nur eine Oberfläche geben die den Großteil der Sonnenenergie reflektiert und sie, falls sie doch zu heiß wird, kurz im Schatten lassen, damit sie sich durch die Wärmestrahlung die sie emittiert wieder abkühlt. Keine große Sache.






Chemtrails
Dieser Standpunkt besagt im wesentlichen, um es mit einem der bedeutenderen deutschen Wortführer auszudrücken:

Zitat
Wir werden im Zuge der künstlichen Wolkenerzeugung bereits seit vielen Jahren mit einem Mix aus chemischen Feinstäuben besprüht!


Dabei geht es vor allem um solche die von Flugzeugen am Himmel zurückgelassen werden sollen. Verfechter streuen in ihre Argumentationen oft und gerne Statements von Einzelpersonen ein, wobei letztere meist "eingeweihte" sein sollen, ob nun direkt Mitglieder politischer Gruppierungen oder ehemalige Angestellte von Regierungsgesellschaften, die die Position der Verfechter in irgendeiner Weise stützt.
Ich für meinen Teil werde mich mit solchen "weichen" Argumenten gewohntermaßen nicht befassen und mir stattdessen jene Punkte ansehen die überprüfbar sind.

Die Gründe weshalb Chemtrails überhaupt "genutzt" werden sollen sind dabei extrem vielfältig. Mal geht es um eine Schwächung des Treibhauseffektes, mal um eine Verstärkung des Treibhauseffektes, mal um chemische Kriegsführung und hin und wieder soll es auch um Wirtschaftsinteressen gehen.
Wirklich konsistent ist das Bild nicht, aber das muss es ja auch nicht.
Bei den Stoffen die ständig und in großer Zahl verteilt werden sollen handelt es sich in erstaunlicher Einstimmigkeit vor allem um Aluminium, Barium und Kunststoffe, welche eben als Feinstaub vorliegen.


Kondensstreifen
Fangen wir hier erst einmal damit an, dass wir etwas erklären, was für die zivile Luftfahrt relativ grundlegend ist. Ein Flugzeug tankt Treibstoff und treibt damit eine Turbine an. Durch die Turbine wird Luft von vorn angesaugt, verdichtet und zusammen mit dem Treibstoff verbrannt. Das Ergebnis wird unter dem extremen entstehenden Druck hinter der Turbine ausgestoßen. Die Verbrennungsprodukte von Kerosin sind im wesentlichen Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und Rußpartikel. Interessant für unsere Kondensstreifen ist dabei natürlich der Wasserdampf, weil er als einziges von den dreien kondensieren kann. Bei so großen Höhen und den entsprechend niedrigen Temperaturen kommt es nun meist dazu, dass der Wasserdampf direkt resublimiert, das heißt den flüssigen Zustand überspringt und direkt Eiskristalle bildet. Diese wachsen dann zu einer gewissen Größe heran und sobald sie eine bestimmte Größe erreicht haben werden sie hinter dem Flugzeug sichtbar. Durch den Wind und fortwährende Resublimation "verteilen" sie sich dann. Das sieht dann folgendermaßen aus:




Grundsätzlich können Kondenseffekte aber auch durch große Druckschwankungen allein auftreten. Wie manch einer vielleicht schon weiß nimmt das "Wasserfassungsvermögen" der Luft mit sich veränderndem Druck ab oder zu. Dadurch kann "Wasser" in Form von Tröpfchen oder eben bei niedrigen Temperaturen direkt wieder als Tröpfchen oder eben Eiskristall ausfallen und besagte Effekte bilden. Bei der Luftfahrt kann das also eventuell an den Tragflächen oder in selteneren Fällen auch an Propellern auftreten. Auch die Effekte die man bisweilen beim Überschallflug sehen kann zählen dazu.






Barium und Aluminium
Das sind die beiden Metalle die den Verfechtern folgend primär als Feinstaub freigesetzt werden. Vermutlich nicht in reiner Form, sonst würden sie, reaktionsfreudig wie sie sind, sofort "wegkorrodieren". Aluminium ist eines der häufigsten Elemente auf unserem Planeten und wird massenhaft produziert, auch in Form seiner Oxide, Barium wiederum ist, auch wenn es überall in Spuren enthalten ist, nicht ganz so leicht zu beschaffen. Reines Barium zu erhalten ist ein relativ komplexer Vorgang und selbst, der am wirtschaftlichsten gewonnene bariumhaltige Rohstoff, nämlich Bariumsulfat wird jährlich lediglich in Mengen von 4-6 Millionen Tonnen gewonnen. Das klingt erst einmal nach jeder Menge, aber rechnet man das um, dann ist das lediglich ein Würfel von etwas mehr als 100m Kantenlänge. Und der würde, im rein theoretischen Einzelhandel, ingesamt 50 Milliarden € kosten. Wenn man bedenkt, dass das erst der Rohstoff und noch gar nicht das eigentliche Produkt ist, wird schnell klar, dass Chemtrails definitiv ein extrem teurer Spaß wären. Dazu kommt das Problem, dass man natürlich nicht einfach so die gesamte Weltproduktion eines Rohstoffs einkassieren kann.
Aluminium ist in deutlich größerem Umfang verfügbar als Barium, aber auch nicht ganz billig. Kurz gesagt, wenn man einen genauso großen Würfel Aluminiumoxid haben wollte, wie man an Bariumsulfat besitzt, nachdem man den gesamten Welthandel für ein Jahr leer gekauft hat, dann hat man etwa 10% des Marktes für ein Jahr aufgekauft und etwas mehr als 10 Milliarden € dafür ausgegeben.
Wenn ich wohlwollend davon ausgehe, dass man 5% des gesamten Weltmarktes abzapfen kann ohne, dass das jemandem auffällt, könnte man mit der daraus resultierenden Menge ein Land, das etwas größer als Deutschland ist in dem Maße mit Feinstaub einnebeln wie Industrie, Verkehr und Co das bereits tun.
Der zu bewältigende Rohstoffaufwand wäre also schier gewaltig, aber nicht vollkommen abwegig.
Bedenkt man technischen und personellen Aufwand wäre selbst unter vorsichtigsten Schätzungen ein Investitionsvolumen im zweistelligen Milliardenbereich notwendig. Auch das ist ein gewaltiger Aufwand, aber nicht undenkbar.
Als Gegenargument zur Feinstaubverteilung in dem Maße kann gelten, dass in den wissenschaftlichen Daten diverser Feinstaubmessreihen keine Spur von auffälligen Barium- oder Aluminiumkonzentrationen ist. Sofern eine tatsächliche Verteilung beider Elemente durch Chemtrails also stattfindet müsste die Konzentration so klein sein, dass sie hier durchs Raster fällt, was die gewollten Effekte, allen voran die Klimamanipulation unmöglich machen würde.


Technische Machbarkeit
Dazu gibt es so viel gar nicht zu sagen. Es gab im weiten Sinne echte Chemtrails und gibt sie heute noch. Dazu zählen nach meinem Verständnis beispielsweise Hagelflieger die in Gewitterwolken die auftretenden Hagelkörner verkleinern sollen und es gab durchaus schon motivierte Aktionen um Wolken gezielt abregnen zu lassen. Doch all das wird auch von niemandem abgestritten. Rein technisch sind Chemtrails also absolut durchführbar, ob irgendeins der Ziele die die Verfechter den Chemtrails unterstellen damit erreicht werden kann steht aber auf einem vollkommen anderen Blatt. An ernsthafte Klimamanipulation ist vom bisherigen wissenschaftlichen Standpunkt beispielsweise kaum zu denken.


Verteilung durch Verkehrsflugzeuge
Das ist ein relativ leicht zu betrachtender Punkt. Wenn Verkehrsflugzeuge den Verfechtern folgend oft und in hohem Maße Chemtrails verteilen, dann dürfte es nicht schwer sein eine Flut von bildhaften Beweisen aufzubringen. Ein entsprechender Beweis könnte beispielsweise so aussehen wie auf folgendem Bild . Das ist ein Testflugzeug der Nasa von 1974, dass zur Untersuchung des Strömungsverhaltens Material hinter sich versprüht. Theoretisch also ein echter Chemtrail. Auffallend ist, dass das ausgebrachte Material, so wie man es erwartet, direkt hinter den Tragflächen austritt. Jeder Feinstaub, der im Flug von einem Flugzeug verteilt würde, würde diese Charakteristik zeigen. Bilder davon sind aber, obwohl sie eigentlich extrem einfach massenhaft machbar wären, eine absolute Seltenheit. Entweder gibt es diese Beweise also nicht oder die Chemtrailverfechter sind allesamt zu faul welche zu machen.
Wenn jemand mit einer guten Kamera dann doch einmal ein Bild von einem Verkehrsflugzeug macht sieht das Ergebnis dann eher so aus

Eindeutig Wasser das erst mit einigem Abstand hinter den Triebwerken resublimiert. Der Abstand wird übrigens immer kleiner je höher die Flughöhe und je niedriger deshalb die Temperatur ist (Je kälter es ist desto stärker und schneller setzt die Resublimation ein). Aber die Bilder weiter oben als ich den Kondensstreifen generell erläutert habe sind da schon die extremsten Beispiele die ich je gefunden habe. Noch näher wird ein echter Kondensstreifen den Triebwerken kaum kommen.
Wer der Überzeugung ist, dass Verkehrsflugzeuge regelmäßig Chemtrails hinter sich herziehen sollte bereits mit einem guten Smartphone Bilder machen können, die gut genug sind um klar zwischen Chemtrails und Kondensstreifen unterscheiden zu können. Bitte macht solche, bis es diese Beweise gibt steht der gesamte "Chemtrailansatz", der stark auf "massenhafter Verbreitung" basiert auf extrem tönernen Füßen und muss als unfundiert gelten.


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
zuletzt bearbeitet 25.07.2015 23:39 | nach oben springen

#2

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 02.03.2015 09:59
von Leito (gelöscht)
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Wenn es um Verschwörungstheorien geht ist auch immer die Scientologysekte interessant. Da sind so Sachen wie psychischer Drill und menschliche Legebatterien :)

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#3

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 02.03.2015 15:40
von Aganto • 2.074 Beiträge

Nunja mir ist dazu kein "alternativer Standpunkt" bekannt ^^


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
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#4

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 02.03.2015 21:11
von Leito (gelöscht)
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ganz einfach einer der dort mitglied ist und einer der es nicht ist ;) zwei standpunkte ^^

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#5

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 02.03.2015 21:14
von Aganto • 2.074 Beiträge

Wenn es danach ginge müsste man zu jedem Buchclub nen eigenen Artikel schreiben


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
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#6

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 03.03.2015 19:51
von Leito (gelöscht)
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in was für Buchclubs bist du denn unterwegs wenn da psychischer Drill an der Tagesordnung steht o.O

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#7

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 03.03.2015 20:04
von Aganto • 2.074 Beiträge

Um psychischen Drill ging es nicht.

Ich betrachte alternative Standpunkt die gemeinhin unter Verschwörungstheorie laufen und deine Begründung, warum Scientology in das Thema passt war, dass es zwei verschiedene Standpunkte dazu gibt, nämlich den von Außenstehenden und den von Mitgliedern.
Nun, jeder Verein vom Buchclub bis zur Fördergruppe hat mindestens zwei Standpunkte, den der Mitglieder und den der Außenstehenden.
Ich sehe nicht inwiefern es das zum "alternativem Standpunkt der gemeinhin unter Verschwörungstheorie läuft" qualifiziert.


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
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#8

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 04.07.2015 11:44
von Aganto • 2.074 Beiträge

Chemtrails
Dieser Standpunkt besagt im wesentlichen, um es mit einem der bedeutenderen deutschen Wortführer auszudrücken:

Zitat
Wir werden im Zuge der künstlichen Wolkenerzeugung bereits seit vielen Jahren mit einem Mix aus chemischen Feinstäuben besprüht!


Dabei geht es vor allem um solche die von Flugzeugen am Himmel zurückgelassen werden sollen. Verfechter streuen in ihre Argumentationen oft und gerne Statements von Einzelpersonen ein, wobei letztere meist "eingeweihte" sein sollen, ob nun direkt Mitglieder politischer Gruppierungen oder ehemalige Angestellte von Regierungsgesellschaften, die die Position der Verfechter in irgendeiner Weise stützt.
Ich für meinen Teil werde mich mit solchen "weichen" Argumenten gewohntermaßen nicht befassen und mir stattdessen jene Punkte ansehen die überprüfbar sind.

Die Gründe weshalb Chemtrails überhaupt "genutzt" werden sollen sind dabei extrem vielfältig. Mal geht es um eine Schwächung des Treibhauseffektes, mal um eine Verstärkung des Treibhauseffektes, mal um chemische Kriegsführung und hin und wieder soll es auch um Wirtschaftsinteressen gehen.
Wirklich konsistent ist das Bild nicht, aber das muss es ja auch nicht.
Bei den Stoffen die ständig und in großer Zahl verteilt werden sollen handelt es sich in erstaunlicher Einstimmigkeit vor allem um Aluminium, Barium und Kunststoffe, welche eben als Feinstaub vorliegen.


Kondensstreifen
Fangen wir hier erst einmal damit an, dass wir etwas erklären, was für die zivile Luftfahrt relativ grundlegend ist. Ein Flugzeug tankt Treibstoff und treibt damit eine Turbine an. Durch die Turbine wird Luft von vorn angesaugt, verdichtet und zusammen mit dem Treibstoff verbrannt. Das Ergebnis wird unter dem extremen entstehenden Druck hinter der Turbine ausgestoßen. Die Verbrennungsprodukte von Kerosin sind im wesentlichen Kohlenstoffdioxid, Wasserdampf und Rußpartikel. Interessant für unsere Kondensstreifen ist dabei natürlich der Wasserdampf, weil er als einziges von den dreien kondensieren kann. Bei so großen Höhen und den entsprechend niedrigen Temperaturen kommt es nun meist dazu, dass der Wasserdampf direkt resublimiert, das heißt den flüssigen Zustand überspringt und direkt Eiskristalle bildet. Diese wachsen dann zu einer gewissen Größe heran und sobald sie eine bestimmte Größe erreicht haben werden sie hinter dem Flugzeug sichtbar. Durch den Wind und fortwährende Resublimation "verteilen" sie sich dann. Das sieht dann folgendermaßen aus:




Grundsätzlich können Kondenseffekte aber auch durch große Druckschwankungen allein auftreten. Wie manch einer vielleicht schon weiß nimmt das "Wasserfassungsvermögen" der Luft mit sich veränderndem Druck ab oder zu. Dadurch kann "Wasser" in Form von Tröpfchen oder eben bei niedrigen Temperaturen direkt wieder als Tröpfchen oder eben Eiskristall ausfallen und besagte Effekte bilden. Bei der Luftfahrt kann das also eventuell an den Tragflächen oder in selteneren Fällen auch an Propellern auftreten. Auch die Effekte die man bisweilen beim Überschallflug sehen kann zählen dazu.






Barium und Aluminium
Das sind die beiden Metalle die den Verfechtern folgend primär als Feinstaub freigesetzt werden. Vermutlich nicht in reiner Form, sonst würden sie, reaktionsfreudig wie sie sind, sofort "wegkorrodieren". Aluminium ist eines der häufigsten Elemente auf unserem Planeten und wird massenhaft produziert, auch in Form seiner Oxide, Barium wiederum ist, auch wenn es überall in Spuren enthalten ist, nicht ganz so leicht zu beschaffen. Reines Barium zu erhalten ist ein relativ komplexer Vorgang und selbst, der am wirtschaftlichsten gewonnene bariumhaltige Rohstoff, nämlich Bariumsulfat wird jährlich lediglich in Mengen von 4-6 Millionen Tonnen gewonnen. Das klingt erst einmal nach jeder Menge, aber rechnet man das um, dann ist das lediglich ein Würfel von etwas mehr als 100m Kantenlänge. Und der würde, im rein theoretischen Einzelhandel, ingesamt 50 Milliarden € kosten. Wenn man bedenkt, dass das erst der Rohstoff und noch gar nicht das eigentliche Produkt ist, wird schnell klar, dass Chemtrails definitiv ein extrem teurer Spaß wären. Dazu kommt das Problem, dass man natürlich nicht einfach so die gesamte Weltproduktion eines Rohstoffs einkassieren kann.
Aluminium ist in deutlich größerem Umfang verfügbar als Barium, aber auch nicht ganz billig. Kurz gesagt, wenn man einen genauso großen Würfel Aluminiumoxid haben wollte, wie man an Bariumsulfat besitzt, nachdem man den gesamten Welthandel für ein Jahr leer gekauft hat, dann hat man etwa 10% des Marktes für ein Jahr aufgekauft und etwas mehr als 10 Milliarden € dafür ausgegeben.
Wenn ich wohlwollend davon ausgehe, dass man 5% des gesamten Weltmarktes abzapfen kann ohne, dass das jemandem auffällt, könnte man mit der daraus resultierenden Menge ein Land, das etwas größer als Deutschland ist in dem Maße mit Feinstaub einnebeln wie Industrie, Verkehr und Co das bereits tun.
Der zu bewältigende Rohstoffaufwand wäre also schier gewaltig, aber nicht vollkommen abwegig.
Bedenkt man technischen und personellen Aufwand wäre selbst unter vorsichtigsten Schätzungen ein Investitionsvolumen im zweistelligen Milliardenbereich notwendig. Auch das ist ein gewaltiger Aufwand, aber nicht undenkbar.
Als Gegenargument zur Feinstaubverteilung in dem Maße kann gelten, dass in den wissenschaftlichen Daten diverser Feinstaubmessreihen keine Spur von auffälligen Barium- oder Aluminiumkonzentrationen ist. Sofern eine tatsächliche Verteilung beider Elemente durch Chemtrails also stattfindet müsste die Konzentration so klein sein, dass sie hier durchs Raster fällt, was die gewollten Effekte, allen voran die Klimamanipulation unmöglich machen würde.


Technische Machbarkeit
Dazu gibt es so viel gar nicht zu sagen. Es gab im weiten Sinne echte Chemtrails und gibt sie heute noch. Dazu zählen nach meinem Verständnis beispielsweise Hagelflieger die in Gewitterwolken die auftretenden Hagelkörner verkleinern sollen und es gab durchaus schon motivierte Aktionen um Wolken gezielt abregnen zu lassen. Doch all das wird auch von niemandem abgestritten. Rein technisch sind Chemtrails also absolut durchführbar, ob irgendeins der Ziele die die Verfechter den Chemtrails unterstellen damit erreicht werden kann steht aber auf einem vollkommen anderen Blatt. An ernsthafte Klimamanipulation ist vom bisherigen wissenschaftlichen Standpunkt beispielsweise kaum zu denken.


Verteilung durch Verkehrsflugzeuge
Das ist ein relativ leicht zu betrachtender Punkt. Wenn Verkehrsflugzeuge den Verfechtern folgend oft und in hohem Maße Chemtrails verteilen, dann dürfte es nicht schwer sein eine Flut von bildhaften Beweisen aufzubringen. Ein entsprechender Beweis könnte beispielsweise so aussehen wie auf folgendem Bild . Das ist ein Testflugzeug der Nasa von 1974, dass zur Untersuchung des Strömungsverhaltens Material hinter sich versprüht. Theoretisch also ein echter Chemtrail. Auffallend ist, dass das ausgebrachte Material, so wie man es erwartet, direkt hinter den Tragflächen austritt. Jeder Feinstaub, der im Flug von einem Flugzeug verteilt würde, würde diese Charakteristik zeigen. Bilder davon sind aber, obwohl sie eigentlich extrem einfach massenhaft machbar wären, eine absolute Seltenheit. Entweder gibt es diese Beweise also nicht oder die Chemtrailverfechter sind allesamt zu faul welche zu machen.
Wenn jemand mit einer guten Kamera dann doch einmal ein Bild von einem Verkehrsflugzeug macht sieht das Ergebnis dann eher so aus

Eindeutig Wasser das erst mit einigem Abstand hinter den Triebwerken resublimiert. Der Abstand wird übrigens immer kleiner je höher die Flughöhe und je niedriger deshalb die Temperatur ist (Je kälter es ist desto stärker und schneller setzt die Resublimation ein). Aber die Bilder weiter oben als ich den Kondensstreifen generell erläutert habe sind da schon die extremsten Beispiele die ich je gefunden habe. Noch näher wird ein echter Kondensstreifen den Triebwerken kaum kommen.
Wer der Überzeugung ist, dass Verkehrsflugzeuge regelmäßig Chemtrails hinter sich herziehen sollte bereits mit einem guten Smartphone Bilder machen können, die gut genug sind um klar zwischen Chemtrails und Kondensstreifen unterscheiden zu können. Bitte macht solche, bis es diese Beweise gibt steht der gesamte "Chemtrailansatz", der stark auf "massenhafter Verbreitung" basiert auf extrem tönernen Füßen und muss als unfundiert gelten.


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
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#9

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 07.04.2016 02:24
von Moonraan (gelöscht)
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Die Sache mit der Mondlandung ist doch einfach. Da wurden Spiegel aufgestellt welche Laserstrahlen zur Erde reflektieren sollen. Wie kamen dort hin und hat sie ausgerichtet??
Bedenkt man die politische Lage zu der Zeit. Wäre die Kommunikation nicht vom Mond gekommen bzw der Flugstrecke dorthin hätten allein schon die Russen was gesagt. Als Ossi kann ich mir nicht vorstellen das die geschwiegen hätten.

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#10

RE: Verschwörungstheorien

in Dies und Das 07.04.2016 14:41
von Aganto • 2.074 Beiträge

Richtig.
Woher Funksignale kommen ist trigonometrisch leicht zu ermitteln.
Selbst Hobbyfunker hätten eine Fälschung entlarven können.


Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
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