Ich bin vor nicht allzu langer Zeit mehr oder weniger beiläufig auf das Thema des Fundaments westlicher Gesellschaftsordnungen gestoßen.
Natürlich fliegt ein Schlagwort wie die "Werte des jüdisch-christlichen Abendlandes" dabei immer mal wieder durch die Debatten, die ich so bezeugen konnte, aber mal davon abgesehen, dass scheinbar fast jeder ohne weitere Begründung zu glauben scheint, dass unser Wertekatalog eben diesen Religionen entstammt, stellt sich für mich bei genauerem Nachdenken ehrlich gesagt nicht wirklich dar, was von unseren Werten damit gemeint sein soll.
Wie seht ihr das?
Ist das nur so ein Pseudetraditionsargument an dass man zu glauben begonnen hat weil es so oft unwidersprochen wiederholt worden ist?
Oder seht ihr unsere Werte in irgendeiner Form als auf abrahamitischem Gedankengut basierend?
Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
...und wieder ein Moment, in dem ich mich über meine unzureichenden Geschichtskenntnisse ärgere.. Ich würde aber sagen, es gab noch andere Einnflüsse. In der Stoa findet man beispielsweise ähnliche Inhalte.
RE: Jüdisch-christliche Tradition?
in Dies und Das 16.06.2018 11:14von Rinam Sewie • 676 Beiträge
RE: Jüdisch-christliche Tradition?
in Dies und Das 16.06.2018 11:38von Rinam Sewie • 676 Beiträge
Um noch etwas konstruktiveres von mir zu geben, finde ich , dass dieses Gerede über Werte des christlichen Abendlandes meistens von den Leute in den Mund genommen wird, die noch nie eine Kirche von innen gesehen haben, geschweige denn zum Gottesdienst gegangen sind.
Die klassischen Gebräuche währen in dem Sinne solche Sitten wie Fasten oder den Sabbat bei den Juden, doch wer macht das heutzutage noch, wenn er nicht gerade die Motivation seiner kirchlichen Gemeinde aufgebrummt bekommt?
Jene Dinge, wie sie beispielsweise in den zehn Geboten stehen, du sollst nicht töten/ Vergewaltigen/stehlen/ lügen...
Solche Werte wie Nächstenliebe und Respekt, solche sind in jeder heiligen Schrift niedergeschrieben und gepredigt. Sicher haben heutige gesellschaftliche Werte und Normen großen Einfluss davon getragen.
Doch jene, nennen wir sie auch mal "Besorgte Bürger", die die Ansichten verfolgen, wir seien ein christliches Abendland und der Islam gehöre in keiner Weise zu Deutschland, solche Leute spucken im Grunde genommen auf die Werte, die sie predigen wahren zu wollen.
"Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt"
Zumal das ganze dann auch oft in mächtiger Rosinenpickerei endet.
Ich meine was sind denn christliche Werte? Da fällt ganz vielen sofort Nächstenliebe ein, aber seltsamerweise keinem Hexenverbrennung.
Ich habe so das Gefühl, dass der Durschnittsbürger es in 300 Jahren als christliche Tradition ansieht auch tolerant gegenüber homosexuellen zu sein, obwohl diese Toleranz sicherlich nicht wegen der Kirche, sondern eher gegen ihren Widerstand entstanden sein wird.
Lerne das unbeherrschbare zu vermeiden und das unvermeidbare zu beherrschen.
RE: Jüdisch-christliche Tradition?
in Dies und Das 17.06.2018 12:31von Rinam Sewie • 676 Beiträge
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